Friendzone

Ein paar einleitende Worte...

Jeder kann sich was darunter vorstellen, oder? Beginnen will ich mit einer (meiner) Definition: Wir verstehen unter dem Begriff der Friendzone die Zurückweisung durch eine Frau, die ich "liebe", sie aber mich nicht. Schade, keine Beziehung. Was man(n) dann sieht, ist die Friendzone. Ein Ort, an den man von der Frau verbannt wird, um weiter "Freunde" sein zu können, aber: kaltgestellt.

Der Begriff "Friendzone" taucht zum ersten Mal (welch Ironie) in der Serie Friends auf und ist deswegen vor allem ein Konzept in den Köpfen von Millenials und späterer Generationen. Gerade mit dem Aufkommen des Internets fand der Begriff einen Raum, in dem er aktuell ist und heiß diskutiert werden darf.

Jeder kann diesen Begriff nachvollziehen, weil die Person in eben so einer Situation ist/war, jemanden kennt, dem es "passiert" ist oder einfach, weil er es sich vorstellen kann. So wie jeder etwas mit dem Begriff Beziehung anfangen kann, hat anscheinend jeder verstanden, was man sich unter der Friendzone vorstellt.

Die Friendzone konfrontiert uns mit einer unangenehmen Tatsache: Wir könnten jemanden "lieben", das gestehen und abgelehnt werden. Völlig am Boden zerstört müssen wir uns fragen, wer wir dann noch sind (Selbstwertgefühl!). Neben dieser Schwierigkeit müssen wir uns außerdem klar sein: Wer glaubt, dass eine echte Cross-Sex-Freundschaft gleichzeitig neben dem Konzept der Friendzone existieren kann? Freiwillige vor!

Zum Eigentlichen: Wie sieht der Verlauf einer Friendzone aus? Wie geht das Ganze aus?

In unserer Realität können wir über "Liebe" nicht bestimmen, schon gar nicht über unsere eigene. Im Englischen heißt es ja auch "to fall in love". Man kann sie sich nicht erarbeiten oder verdienen (was den Sinn verfehlen würde), es passiert einfach.

Und schon setzt unsere Biologie ein: Eine Beziehung ist natürlich nur positiv besetzt, deswegen ein Zustand, den es zu erreichen gilt. Gleichzeitig wollen wir natürlich verhindern, dass wir bei der Person, die wir versuchen, zu überzeugen, versagen.

Im Laufe der Zeit, wenn wir es gar nicht mehr aushalten, gestehen wir unsere Liebe dem Gegenüber und schon sind wir bei dem vermeintlichen Knackpunkt der Story: Wie schaffe ich es, dass ich nicht in die Friendzone komme, sondern in den (deutlich) besseren Zustand der Beziehung?

In diesem Fall nicht unser Thema. Wir gehen vom Schlimmsten aus. Die "Liebe" wird nicht erwidert, vielleicht kommt noch ein Satz hinterhergeschoben wie "Aber wir können doch Freunde bleiben." Das haben wohl die meisten im Kopf, wenn sie den Begriff der Friendzone hören.

Unsere Geliebte mag uns also nicht, totaler Absturz. Obwohl wir uns so Mühe gegeben haben, geht nichts mehr. Wir müssen uns eingestehen, dass wir, der Protagonist der ganzen Geschichte, versagt haben. Nach dem Höhenflug der tiefe Fall. Negative Emotionen wie Wut, Trauer und Enttäuschung machen sich breit.

An diesem Punkt urteilen wir dann: "Sie ist an allem Schuld", "Ich habe so viel für sie getan" oder "Ich fühle mich ungerecht behandelt" sind der Outcome. Und unsere Einstellung, dass wir jetzt machtlos sind, nichts mehr tun können, um aus dieser Situation jemals wieder rauszukommen. Gelandet, mitten in der Friendzone.

Frau könnte dann einwenden, dass das, was mann für sie getan hat, sowieso ein Minimum an "Nettigkeit" ist, um überhaupt zu punkten. Wieder andere Frauen, die quasi das Pendant dieser Männer sind, nutzen das kurzerhand aus. In der Position des "Simp" tut der Mann alles, um wieder an die ranzukommen, ihr zu gefallen. Je nach Frau kann das entweder auf die Inkompetenz der Frau, klare Grenzen aufzuzeigen, hinweisen oder sie lässt das bewusst zu.

Wie sieht also die Lösung aus?

(Theoretisch) Kurz und einfach: Es gibt keine. Denn das Problem existiert nicht. (Wie? Was?)

Das Problem, das hier vorliegt, ist nicht der/die/das Geliebte. Es ist die persönliche Imkompetenz mit seinen Emotionen umzugehen, und deswegen vor allem folgende Punkte, an denen wir arbeiten müssen:

Sehen wir das aus einer anderen Perspektive an, bei der die oberen Punkte kein Problem darstellen:
Mann und Frau sind 20 Jahre sehr gut befreundet und er entwickelt Gefühle für sie. Er gesteht es, sie lehnt ab. Der Mann ist weiter mit der Frau sehr gut befreudet.

Wo das Problem ist? Es gibt keins.

Ist das (zu) wenig Drama? Ja.

Haben beide verstanden, worums geht? Offensichtlich.


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