Umgang mit den Hübschen

Wieso es um Hübsche geht und nicht um...

Im Folgenden will ich einen Lösungsweg des Kommunikationsgradienten betrachten. Dieser gilt in erster Linie für Männer, weil ich selbst einer bin. Der Großteil des Artikels gilt aber für beide Geschlechter. Logischerweise ist Schönheit/Hübschheit/äußere Attraktivität nunmal eine Eigenschaft von Frauen, die Männer mögen, weswegen ich sie hier als Umgang mit den Hübschen bezeichne. Im Allgemeinen meine ich damit, wie man es von Verliebtheit zu Kommunikation schafft und inwiefern sich diese beiden bedingen.

Erkenntnisphase: Verliebtheit und ihre Folgen

Verliebtheit trifft uns nicht planbar. Das wissen wir bereits aus Kommunikationsgradient - Limerenz. Ein Auslöser, in diesem Fall die Attraktivität einer anderen Person, trifft uns zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort mit ungewollter Heftigkeit. Kombiniert mit dem Enge-Höschen-Problem, also dass die Frau (subjektiv oder objektiv) sexuell attraktiv erscheint, macht die Sache für uns nicht leichter.

Verliebtheit ist Mangel. Wir wollen, dass die andere Person mit uns redet und gleichzeitig befürchten wir abgelehnt zu werden. Dies korreliert mit der Attraktivität der Person, ja, sie ist sogar Auslöser des Ganzen. Wie wir von Verliebtheit wissen, können wir uns sie nicht rational wegdenken. Ist der andere erst einmal in unserem Hirn, ist es gar unmöglich ihn da wieder zu entfernen. Wir müssen ständig an ihn denken, stellen uns eine gemeinsame Zukunft vor usw. usf.

Gerade durch diese Verliebtheit entsteht, wie schon bei Limerenz, was eine stärkere Form der Verliebtheit ist, ein extremer Kommunikationsgradient. Er zwingt uns gar dazu, uns schwer irrational zu verhalten. Wir schaffen es nicht, Blickkontakt zu halten oder überhaupt aufzubauen, beobachten gleichzeitig aber mit höchster Aufmerksamkeit jeder seiner Handlungen. Dabei halten wir lieber Sicherheitsabstand, sonst könnte das geliebte Gegenüber ja merken, dass wir etwas von ihm wollen. Das führt zeitweise dazu, dass wie eine "normale" Umgebung simulieren müssen, weil wir so viel darüber nachdenken müssen, was wir eigentlich normalerweise automatisch machen. Dieses bewusst normale Verhalten ähnelt dem Hawthorne-Effekt. Auch hier stehen wir unter (vermeintlicher) Beobachtung anderer Leute und wollen uns sozial korrekt verhalten, um nicht aus der sozialen Gruppe (Gesellschaft) geworfen zu werden.

Die einzige Möglichkeit, diese Verliebtheit gegenüber der Person zu eliminieren oder Kontrolle zu bringen, scheint zu sein, mit der anderen Peron in Kommunikationskontakt zu kommen. Ungünstigerweise gibt es einen kleinen Haken an der Sache. Es gibt eine innere Hürde, die im selben Schritt mit der Verliebtheit auftaucht. Wir sind so in Emotionen gefangen, dass wir glauben, unsere geliebte Person könnte uns abwimmeln, ablehnen, uns einen Korb geben. Ich halte das Kommunizieren unter starkem Emotionseinfluss für nicht sinnvoll und zielführend, da die Resultate tiefe (emotionale) Löcher in uns reißen könnten.

Aktionsphase: Wieso sie so schwierig ist

Die offensichtlichen Voraussetzungen, dass wir uns mit der Person irgendwann mal unterhalten können ohne ein Idiot zu sein, sind Folgende.
Zunächst müssen wir die Person mindestens noch einmal sehen, sonst wäre das mit der Verliebtheit maximal ein einmaliger Spaß gewesen. Regelmäßiges, irl Sehen der Person ist am günstigten, denn es verschafft uns einen besseren Überblick über das, was mit uns und zwischen uns und dem anderen (Interaktion) passiert. Zur Interaktion ist es natürlich auch nötig, dass wir und die Zielperson im gleichen Raum sind, also in Kontakt treten können.

Wir sehen uns in diesem Beispiel den Extremfall an. In der Regel geraten wir in Kontakt, da die Wahrscheinlichkeit mit der Zeit stetig sinkt, nicht auf eine Gelegenheit zu stoßen, die wir nutzen können, um in ein Gespräch zu kommen. Dazu sind gewissse soziale Kompetenzen nötig, die wir an dieser Stelle einfach mal voraussetzen (!). Da wir nun jederzeit bereit sind, mit dem anderen in Kontakt zu kommen, kann es nur noch am anderen scheitern. Vermeidet unsere Geliebte zum Beispiel aufgrund von Schüchternheit oder Blickkontaktvermeidung zu jeglichen Personen (Persönlichkeitsmerkmalen) oder Einflüssen äußerer Umgebung den (Blick-)Kontakt zu ihrer Umgebung, müssen wir nicht nur uns selbst überwinden, sondern im Zweifelsfall auch die Eigenschaften der anderen Person, die sie daran hindert, mit anderen in Kontakt zu treten.

Das erzeugte Doppel-Problem führt dazu, dass Gesprächsversuche scheitern und zu Ignoranz (Ego) oder Verzweiflung führen. Hier ist viel Empathie (Sozial) unabhängig der Verliebtheit (Emotional) nötig, um dieses verzwickte Konstrukt zu überwinden. Durch konstante Beobachtung des Gegenübers, z.B. bei Personen, mit denen sie spricht, lernen wir sie besser kennen und können eine klarere Einschätzung treffen, wie sie "funktioniert".

Auf der Zielgeraden: Über die Bedeutung von Turning points

Die Lösung dieser Aktionsphase liegt paradoxerweise im überwiegenden Abwarten und Zuschlagen im richtigen Moment. Es ist für die Zielphase später eben wichtig, dass wir die eigene (soziale und emotionale) Kompetenz anheben und gleichzeitig den Nebel, den wir durch die rosarote Brille sehen, versuchen zu lichten. Gerade dann kommen wir in den Kontaktbereich. Haben wir also hinreichend viele Informationen gesammelt, können wir jetzt aktiv beeinflussen. Dazu drei Möglichkeiten:

Sind wir also nun an dem Punkt angelangt, den ersten Kontakt hergestellt zu haben, also mit dem Fuß in der Tür sind, können wir uns über den ersten Erfolg freuen, sollten aber dann nicht zu überstürtzt handeln. Bisher kennen wir nur das, was wir Äußerlich sehen. Über die Person an sich, wie sie sich gegenüber uns verhält, können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Aussage treffen. Nach dem System des Informationsflusses, sind wir jetzt in Phase 2 angelangt.

Das ist ein guter Anfang, gar ein Wendepunkt (turning point). Jetzt heißt es, vielleicht entgegen unserer Intuition, abwarten und sich langsam vortasten. Der erste Kontakt könnte nur ein Zufall gewesen sein und es ist nun wichtig, die Person und deren Verhalten zu verstehen und daraus zu lernen. Bei Menschen ist es zudem sehr wichtig, an diese Sache mit sozialer Kompetenz heranzugehen. Dabei kann der Soziale Exponent hilfreich sein, bedeutet: Kleine, überschaubare Schritte zu gehen.

Mit der Zeit wird Verliebtheit abnehmen. Da Soziales und Emotionales voneinander abhängig ist, wird gerade mit der sozialen Überwindung der emotionale Teil (Verliebtheit) abnehmen. Das Ziel, die (Inter-)aktion mit der Zielperson ist erreicht. Das könnte subjektiv (!) darauf Einfluss haben, wie sehr wir ihre Hübschheit bewerten. Objektiv wird sie die gleiche bleiben. Da nun aber die Hürde nicht mehr vorhanden ist, ist ein Teil der Grundlage der Verliebtheit auch verschwunden. Die subjektive Wahrnehmung der Hübschheit und die Hürde, mit der Person in Kontakt zu kommen, beeinflussen sich also gegenseitig!


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