Neid

Naa, neidisch?

Neid ist wohl einer der unangenehmsten Gefühle, die es im Menschen gibt. Robert Lembke sagte einmal: "Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich verdienen." Versuchen wir also in diesem Beitrag zu verstehen, was sich hinter Neid verbirgt und wie wir ihn dann nutzen, um uns alle voranzubringen.

Dazu zunächst eine Definition. Neid entsteht aus subjektiv wahrgenommener Ungerechtigkeit durch den Vergleich (!) eines jeden mit einem anderen. Dies kann zum Beispiel in den sozialen Medien durch den Vergleich unseres Lebens mit dem ach so erfolgreichen Leben eines unserer Mitmenschen sein. Ähnlich kann das natürlich auch in der Realität in unserem Beruf passieren, wenn der Kollege bei gleicher Arbeit mehr Gehalt bekommt. Neid drückt sich bei den Geschlechtern tendenziell (!) anders aus. Während Männer eher dazu neigen Wut oder Ärger auszulassen, befällt Frauen eher Traurigkeit. Durch den Glauben an eine subjektiv gesehen bessere Person, die ähnliche Eigenschaften aufweist, aber es irgendwie besser kann, entsteht ein Teufelskreis, der unsere Emotionen weiter hochfahren und uns noch mehr an Neid erfahren lässt.

Individueller Umgang mit Neid

Ausgangsstandpunkt ist, wie oben bereits erwähnt, eine subjektiv empfundene Ungerechtigkeit. Diese scheinbare Benachteiligung führt dazu, dass wir uns schlecht(er) fühlen, wir uns den Spaß an einer Sache verderben, ja eigentlich uns nur selbst schaden, wenn der Beneidete nichts davon weiß. Wenn der Neid durch fehlendes Aufbringen von Verständnis oder Kommunikation bei uns bleibt, sind wir in einer Wolke voller negativer Emotion gefangen.

Ziehen wir dann die falschen Schlüsse aus unserem Neid, treffen wir eine minderwertige Aussage über uns selbst und glauben, dass wir fehlschlagen müssen, weil andere erfolgreicher sind als wir. Das Selbstwertgefühl ist am Boden. Schlägt die negative Einstellung dann auf andere um, rechtfertigen wir unseren Neid mit abschätzigen Aussagen gegenüber anderen, bis hin zur üblen Nachrede.

Neid hinsichtlich der Gruppe

Bewegen wir uns auf der sozialen Ebene einer Gruppe, so können wir, wie bei Emotionen (Goleman) auch die Gefühle/Emotionen anderer betrachten und verstehen. Nach der Analyse-Entscheidungs-Methode müssen wir im ersten Schritt erkennen, dass auch andere Menschen Neid erfahren können. Auch sie gehen, wie wir, in eine Verteidigungs- oder Kampfhaltung, wenn Neid angesprochen wird.
Dann heißt es entweder "Nein, es ist alles okay." oder "Aber du kannst das doch eh besser (abwertend)". Es ist nötig, aktiv zuhören zu können und den anderen in einer Position verstehen zu wollen. Dazu ist eine genaue Definition des eigenen/fremden Neids nötig. Im letzten Schritt müssen wir sofort entscheiden, was besser ist. Hilft es wirklich, dass wir neidisch sind oder wäre es nicht besser, wenn wir den Neid von uns und den anderen überwinden könnten? Nicht in die Abhängigkeit des Everybody's Darling verfallen, sondern konstruktiv und gemeinsam vollen Fokus auf ein Ziel richten?

Von Neid zum Beneidenswerten

Wie könnten also mögliche Lösungen aussehen?

Neid kann also zwei Wege gehen. Sehen wir in Neid die Unerreichbarkeit des anderen, weil er vergleichweise besser ist? Oder versuchen wir unseren eigenen und den Neid anderer zu verstehen, ihn zu überwinden und mit neu gewonnener Motivation Herausforderungen anzugehen und gemeinsam Erfolg zu haben? Alea iacta est...


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