Traurigkeit

Merkmale von Traurigkeit

Wie jeder andere Mensch hat man selbst auch schon Traurigkeit erlebt. Ein Zustand, gekennzeichnet von negativen Emotionen, vielleicht Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, innerer Leere und Schmerz. Doch was sind die Auslöser, wie können wir mit Traurigkeit umgehen und was unterscheidet sie von Depressionen? Darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Traurigkeit ist die Folge von unerwünschten Ereignissen wie soziale Ablehnung, nichterfüllte Erwartungen oder das Verfehlen eines persönlichen Ziels, so eine Definition. Sie gehört neben der Angst, Freude und Wut zu einer der natürlichen Grundemotionen eines jeden Menschen. Traurigkeit muss von anderen Begriffen abgegrenzt werden. So ist der Mood, den man eher nicht in diesen Zusammenhang bringt, aber auch negativ auftreten kann, von kürzerer Dauer. Ähnlich dazu kennen wir die Stimmung, die ich hier synonym zu Mood verwenden will. Die Depression dagegen ist eine viel länger anhaltende Traurigkeit. Sie ist auch geprägt von wiederkehrenden hoffnungslosen Gedanken, die in voller Härte zuschlagen können.

Studien zeigen interessante Zusammenhänge auf. Je mehr wir sozial und emotional in unser Umfeld integriert sind, desto (statistisch) weniger sind wir von Traurigkeit betroffen. Auch unsere Arbeit trägt dazu bei, Traurigkeit zu vermeiden. Arbeit schafft eine Identifizierung mit uns selbst. Verlieren wir unseren Job, verlieren wir auch einen Teil unserer Idetität, was zu Traurigkeit, im schlimmsten Fall zu einer Identitätskrise führen kann. Zuletzt soll noch der Bildungsstatus genannt sein. Je gebildeter wir sind, desto mehr Möglichkeiten haben wir, das Problem der Traurigkeit aus dem Weg zu räumen.

Männer und Frauen gehen anders mit Traurigkeit um. Während Männer die Probleme eher externalisieren, also auf umweltliche Einflüsse zurückführen und in dieser Folge Alkohol und Drogen missbrauchen, um den Kopf freizukriegen, internalisieren Frauen die Probleme, was bedeutet, dass sie die Ursachen in ihnen selbst sehen. Das führt dann tendenziell eher zu Depressionen. Ich will darauf hinweisen, dass nicht jede Art von Traurigkeit gleich ins Extreme fallen muss. Bedeutet: Wenn ich eine schlechte Schulnote bekommen habe, muss das nicht gleich heißen, dass ich in Depressionen verfalle.

Sehen wir uns die Häufigkeit an, wie oft Menschen Traurigkeit empfinden, so ist Positives festzustellen: Sehr wenige sind immer traurig. Auch die Häufigkeit nimmt nach hinten deutlich ab. Trotzdem sind über 20 % der Menschen zumindest ab und zu traurig. Woher kommt diese Traurigkeit?

Pro und Contra Traurigkeit

Traurigkeit lässt sich im Gebiet des Schmerzes ansiedeln. In dieses Gebiet lässt sich auch die Sehnsucht oder Melancholie einordnen. Sie alle lösen ein ähnliches Gefühl in uns aus, sind aber negativ besetzt. Gibt es also auch eine "positive" Seite von Traurigkeit? Wenn wir Traurigkeit nicht als pessimistisch, sondern als realistisch bezeichnen, fallen uns folgende Eigenschaften auf:

Prozess der Traurigkeit

Traurigkeit hat Auslöser. Diese können schleichend auftreten, zum Beispiel in Form von einem langsam abnehmenden sozialen Netzwerk. Offensichtlicher ist aber meist der plötzliche Auslöser wie ein kritisches Lebensereignis.

Die Ursachen von Traurigkeit sind, aufgeteilt nach groben Gebieten, Verlust (loss), die Enttäuschung in anderen Personen oder Dingen (failure) oder kritische Lebensereignisse. Sie alle setzen einen kognitiven Verarbeitungsprozess in Gang, sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen. Ein Sonderfall ist hierbei die Trauer beim Tod eines Angehörigen, da die Realität hierbei nur akzeptiert werden kann.

Die Symptome sind wohl jedem bekannt. Man fühlt sich einfach nur mies, ist vielleicht nicht in der Lage irgendetwas zu tun, was einem Spaß macht. Man fängt an zu grübeln und entzieht sich im gleichen Schritt seiner sozialen Umwelt und damit auch den damit einhergehenden äußeren Reizen. Dies verstärkt das Grübeln.
Betroffene erleben Störungen in der Aufmerksamkeit, können sich nicht auf alles konzentrieren oder können nicht gut ein- oder durchschlafen. Das kann bei dauerhafter Belastung in Richtung der Niedergeschlagenheit, gar der Depression führen. Es ist daher wichtig, so früh wie möglich, an Strategien zur Verbesserung dieses Zustands zu arbeiten bzw. Strategien zu entwickeln, um zukünftige Ursachen zu bekämpfen. Das mag nicht nicht immer möglich sein, lässt sich durch ausreichende Resilienz doch zumindest auf ein Minimum reduzieren.

Resilienz und Bewältigungsstrategien

Ist der Grund der Traurigkeit nicht offentsichtlich, hilft es, sich Merkmale der Bewältigung anderer Menschen anzuschauen, um seine eigene Traurigkeit besser zu definieren bzw. deren Ursachen zu ermitteln. Bei akutem Leiden sollte dabei nicht auf ärztliche Unterstützung verzichtet werden. Dieser Beitrag will nur für dieses Thema Bewusstsein schaffen und versuchen, Traurigkeit besser zu verstehen und einordnen zu können.

Folgende Merkmale zur angemessenen Bewältigung von Trarigkeit lassen sich finden:

Die (sozialen) Strategien zur Bewältigung von Traurigkeit lassen sich sehr schön aus den Merkmalen herausarbeiten bzw. schlussfolgern.
Um (tiefe, auch emotional tiefe) soziale Beziehungen zu erreichen, muss man sich integrieren. Dies geht am besten, wenn man Interessen mit Menschen kombiniert und schaut, was dabei herauskommt. Dabei helfen kann das Projekt Grid. So ist vielen zum Beispiel eine sportliche Aktivität in einem Verein die Lösung, um sozial integiert zu sein.
Ein weiterer Punkt ist die Netzwerkvergrößerung. Wir wissen bereits aus dem sozialen Zusammenhang, dass wir der Durchschnitt der fünf Personen sind, mit denen wir am meisten Zeit verbringen. Das aktuelle Umfeld prägt uns also, sowohl positiv als auch negativ. Wir sind uns dessen jedoch eher weniger bewusst. Um andere Arten des Einflusses kennenzulernen, andere Meinungen zu hören, müssen wir konstant daran arbeiten, mit neuen Menschen in Kontakt zu kommen. Der soziale Exponent lässt zu Beginn natürlich nicht unendlich viele Möglichkeiten zum Kennenlernen zu, hilft uns aber hinten raus enorm.

Traurigkeit richtet den Fokus klar auf das, was verloren gegangen ist. Richten wir den Fokus jedoch auf das, was wir haben, schätzen das wert und erfreuen wir uns daran, so können wir aktiv und bewusst besser mit Traurigkeit umgehen. Neben diesem geistigen Umschalten ist es auch hilfreich, sich regelmäßig körperlich zu betätigen. Damit kann sich der entstehende Stress körperlich abbauen. Sehen wir also Traurigkeit als (Warn-)Signal unseres Körpers, dass etwas nicht stimmt, finden heraus, was vor sich geht und beeinflussen dann diese ungünstigen Faktoren, wird es uns besser gehen. Wir müssen nicht traurig sein; wir können entscheiden.


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